Malerei - Bildhauerei - Film - Performance - Experimentalmusik
“Space is the Place” ist eine Ausstellung in der Halle 6 und den Labor Ateliers im Kreativquartier München in Anlehnung an den Science-Fiction Film aus dem Jahr 1974 um den Jazz-Avantgardisten Sun Ra. „Space is the Place“ ist der Versuch, die Welt zu retten mit Hilfe der Kunst. Ein utopisches Unterfangen, das in den wenigsten Fällen gelingt. Sun Ra flüchtet mit seinen Auserwählten vor dem Untergang. Wir hoffen, dass unser Szenario besser ausgeht.
ERÖFFNUNG 25.10., 19 UHR
ÖFFNUNGSZEITEN
26.10. bis 28.10., 14-20 UHR
29.10. bis 31.10.18, Rundgänge jeweils um 18.30 UHR
ERÖFFNUNG am 25.10., 19 Uhr
Performance „Shreds w/ NO BODY“ von Isabelle Cohn um 20 Uhr
und Hauskonzert #36 „Keyvan Paydar vs KlangBüro / 5 Dimensions and more” um 21 Uhr
DJ Hase „Herz“ Mören ab 22 Uhr
ZEITMASCHINE Kollektiv ContrastPunkt:
26.10 bis 28.10.2018, 14.00-18.00 Uhr
KÜNSTLER*INNEN
Maria Berauer, Jörg Besser, Stefanie Brehm (Bamberg), Frank Campoi, Isabelle Cohn, Kollektiv ContrastPunkt / Joshua Goodman & Vincent Schneuing, Philipp Dettmer, Ruth Detzer, Beate Engl, Christian Engelmann, Florian Froese-Peeck, Jaime Gajardo (Bamberg), David Luis Grimm (Bamberg), Andreas Höhne, Patricia Kaiser, KlangBüro / Norbert Stammberger, Konstantin Landuris, Alexander Laner, Boris Maximowitz & Theresa Scheitzenhammer, Anuk Miladinović & Pavle Jovović (Basel/Belgrad), Sofie Bird Møller (Berlin/München), Oliver Möst (Berlin), Torsten Mühlbach, Chaya Nouriani, Gabriele Obermaier, Gregor Passens, Keyvan Paydar (Iran/Graz), Alex Rath, Remark / Bert Kramer & Marie-José Hamers (Amsterdam), Satellit Kreativquartier / Kollektiv yvjo / Lukas Yves Jakel & Johannes Kuhn & Kristiane Fehrs (Hamburg), Julia Schimtenings, Martin Schmidt, Christian Schnurer, Tanja Tügel, Stanislav Vajce (Allgäu), Venske & Spänle, Moritz Walser, Anthony Werner, Kirsten Zeitz (Allgäu)
Die Halle 6 ist seit 2011 ein erfolgreiches selbständiges Atelierhaus in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Das spartenübergreifende Projekt öffnet im Rahmen von Space is the Place alle Produktions- und Proberäume der Halle 6/ Labor Ateliers und zeigt, wie sich die Arbeitsbeziehungen zwischen den festen Nutzer*innen und temporären Gästen der letzten acht Jahre entwickelt haben. 45 international tätige Künstler*innen zeigen in einem konzentrierten Ausstellungsprojekt, wie die Zukunft der Kunststadt aussehen kann, wenn Raum und Zeit für die Produktion von zeitgenössischer Kunst zur Verfügung steht und die Szene dies selbständig organisiert. Die Halle 6 und ihre Gäste bedanken sich mit Space is the Place für die Unterstützung und Aufmerksamkeit bei allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
Space is the Place ist eine Ausstellung in der Halle 6 und den Labor Ateliers im Kreativquartier München in Anlehnung an den Science-Fiction Film um den Jazz-Avantgardisten Sun Ra. In seinem gelben Raumschiff landet Sun Ra 1974 auf der Erde, um sie zu retten - mit Hilfe der Kunst. Ein utopisches Unterfangen, das in den wenigsten Fällen gelingt. Auch Sun Ra muss schließlich mit einer Reihe Auserwählter vor dem Untergang flüchten. Wir hoffen, dass unser Szenario besser ausgeht.
Die Lamentofläche an der Dachauer Straße, Höhe Leonrod-Platz wird im Rahmen von Space is the Place als Bühnenraum für die Kunst inszeniert - mit Licht und Spezialeffekten verwandelt sie sich in einen Ort „nicht von dieser Welt“, als Lande- und Startplatz für Kunstobjekte zur Rettung eben dieser. Die Utopie einer fernen Realität wird hier zum Greifen nah. Doch markiert dieses Szenario nun den Endpunkt unserer Zivilisation oder kann es wirklich der Anfang von etwas Grossartigem sein?
In großen Lettern stellt der Künstler Torsten Mühlbach den Titel Space is the Place als Leuchtreklame auf die Kiesfläche. Die Suche nach einem zukünftigen Lebensraum und einer dauerhaften Existenzform ist für Künstler*innen elementar. Die Raumfrage scheint in dieser durchgentrifizierten Stadt nicht beantwortbar, Fluchtreflexe vor wahrscheinlichen Untergangs-szenarien sind naheliegend. Die Leuchtschrift bringt das zentrale Thema der Diskussion um das Kreativquartier plakativ auf den Punkt - umweht von Nebelschwaden und weiteren Kunstwerken: Exodusphantasien, Durchhalteparolen und Rettungsversuche.
Die UFO-ähnliche Lampe, die von der Künstlerin Beate Engl vor der Verschrottung gerettet wurde, bildete noch bis vorletztes Jahr die zentrale Landmarke des geschützten Innenhofes, der sich jüngst durch den Abriss der umstehenden Gebäude zur offenen Kiesfläche (Lamentofläche) gewandelt hat. Als Lichtinstallation mit dem Titel „The mothership has landed“ in Form einer „Fliegenden Untertasse“ kommt die Lampe nun zurückgeflogen und entwickelt ein Eigenleben auf ihrem früheren Standort. Einen weiteren Rettungsversuch unternehmen die Projekte S-BASE (soft body as a search engine) und Satellit Kreativquartier, indem sie gemeinsam mit den Besucher*innen, Nachbar*innen, Künstler*innen und Passant*innen der Frage nachgehen: Was sind Orte eigentlich wert und wie stellen wir uns die Zukunft dieses speziellen städtischen Raumes - des Kreativquartier München - vor?
Die Plane am Werkstattcontainer von Venske & Spänle erweitert den Raum der Kiesfläche in die Wüste hinein. Der Blick auf die rote Erde erinnert an Bilder der Mars-Sonde vom Nachbarplaneten. Als letztes seiner Art scheint sich eine weiße Marmorskulptur dort noch zu behaupten. Das Kollektiv ContrastPunkt macht mit ihrer „Zeitmaschine“ das Naturphänomen Camera Obscura für die Besucher*innen wahrnehmbar und der Künstler Florian Froese-Peeck installiert sein Objekt „Neue Heimat“. Eine bemannte Tauchkapsel gräbt sich durch den Kies zur Besiedelung einer neuen Welt. Mit der robusten Schutzhülle wirkt das Objekt allerdings vielmehr selbst schutzbedürftig und bewegungsunfähig wie eine Schildkröte, die auf dem Rücken liegt. Kollektiv yvjo und Christian Schnurer lassen dazu circa 200 gesammelte Statements / Forderungen zur Zukunft des Kreativquartier München über die Propagandalautsprecher eines umfunktionierten Mercedes Benz 508 Bus verkünden. Das Fahrzeug ist ausgestattet mit Nebelmaschinen, Luftturbinen und Scheinwerfern, die die Lamentofläche am Eröffnungsabend in einen „ausserirdischen“ Ort verwandeln. Dazu gesellt sich der „Exportweltmeister“, ein Trabant Bj. 1985 mit einer rosaroten Rakete als Dachlast. Mit ihm hat Christian Schnurer bei der Expedition von München nach Kiew bereits den Beweis angetreten, dass die Überwindung jeder Grenze möglich ist.
In der Halle 6 und den Labor Ateliers bringt Space is the Place derweil eine Reihe lokaler bis internationaler Künstler*innen zusammen, um die Möglichkeiten der Überwindung von materiellen, geographischen oder auch körperlichen Grenzen in der Kunst auszuloten. So können sich die Besucher*innen beispielsweise unter Betreuung des Künstlers Christian Englmann einem Härtetest unterziehen, den normalerweise Astronauten bei der Eignungsprüfung absolvieren. Die Ausstellung lässt organische Formen die Räume der Halle 6 und Labor Ateliers besiedeln und in Installationen mit Licht oder Klang die künstlerischen Sparten sich begegnen. Themen wie Raum, Körper und Zeit werden hier in Malerei, Bildhauerei, Video, Zeichnung und Installation verhandelt.
Mehr Informationen auf www.halle6.net
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und den Bezirksausschüssen Schwabing-West 04 und Neuhausen-Nymphenburg 09
Halle 6 / Labor Ateliers
Dachauer Straße 112d / 80636 München
www.halle6.net / info@halle6.net